Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Georg Salter

Buchdesigner in Berlin, 1922 - 1934

Verlag Die Schmiede

 

Weltbühne Nr. 34 v. 20.08.1929, S.284-289Weltbühne Nr. 34 v. 20.08.1929, S.284-289

Der Verlag Die Schmiede wurde am 23. November 1921 von Julius Salter und Dr. Fritz Wurm als GmbH gegründet. Mit beteiligt waren Julius' Geschwister Georg und Lilly, Vater Norbert Salter stellte die Räume seiner Theateragentur sowie einen florierenden Bühnenvertrieb zur Verfügung und half mit seinen Kontakten. Die ersten Verlagspublikationen stammten aus Rechteverwertungen aus dem 1922 übernommenen Roland-Verlag, danach entwickelten die Lektoren Rudolf Leonhard und Walter Landauer ein literarisch bedeutendes Programm. Einen Höhepunkt bildeten zweifellos die Verträge mit Franz Kafka über dessen "Hungerkünstler" sowie mit Max Brod über Kafkas nachgelassene Werke. Weitere Verlagsautoren waren unter anderem Henri Barbusse, Alfred Döblin, Georg Kaiser, Marcel Proust, Joseph Roth, Kurt Tucholsky und Ernst Weiss.

Nachdem der Verlag wohl bereits 1924 das Familienvermögen erschöpft hatte und erste Zahlungsschwierigkeiten auftraten, war er - trotz Neuformierung als Aktiengesellschaft - Anfang 1928 endgültig zahlungsunfähig. 1929 kam es zum gerichtlichen Vergleich, 1930 zur Liquidierung. Der Verlag Kiepenheuer übernahm den Bühnenvertrieb der Schmiede, Verlagsmitarbeiter und Verlagsrechte sowie zahlreiche Schmiede-Autoren. Daneben setzte auch Georg Salter seinen Weg bei Kiepenheuer fort.

Angesichts der schlechten Zahlungsmoral und der vermeintlichen Leichtfertigkeit der jungen Verleger ging Kurt Tucholsky im August 1929 in der "Weltbühne" mit der Schmiede hart ins Gericht.

 

Für den Verlag entwarf Georg Salter einige spektakuläre Buchgestaltungen. Im Gegensatz zu den späteren Jahren signierte er seine Arbeiten eher ausnahmsweise, außerdem besaßen Schutzumschläge noch nicht durchweg den entscheidenden Stellenwert. Teilweise fehlten sie ganz.